Türchen 14

Türchen 14 wird romantisch, mit einer Dark Mafia Romance-Dilogie, von einem Autorinnen-Duo:

Rune & Lola: Deadly Love

von Emilia Kingston und Mariella Leonehier geht’s zum Duo

»Nur wer sich selbstlos der Liebe opfert und in den Tode wagt, wird beenden, was in dieser Nacht gesagt.«

Als einziger Erbe des Savoyimperiums greife ich zu allen Mitteln, um mein Gebiet zu verteidigen. Meine Methoden sind blutig und brutal und ich liebe es, wenn sich meine Feinde vor Angst in die Hose machen.

Doch dann tritt sie in mein Leben. Lola Fernández. Und mit ihr ein jahrhundertealter Fluch, der über unseren Familien liegt. Etwas an ihr ist anders. Ihre Nähe lässt mein Herz in einem Takt schlagen, den ich noch nie in meiner Brust spürte. Sie taucht in den ungünstigsten Momenten auf und fürchtet sich nicht vor meinen blutigen Händen. Fühlt sie das Gleiche oder ist es nur ein ausgeklügelter Plan meines Feindes, der sich Stück für Stück nehmen will, was mir gehört?

Seltsame Dinge geschehen in New Orleans. Dinge, für die es keine rationale Erklärung gibt und ich muss feststellen, dass sich nicht jedes Problem mit einer Kugel in den Kopf lösen lässt. Doch auch die Geister zwingen mich nicht in die Knie, denn ich bin Rune Savoy.

Eine Liebe, vorherbestimmt und doch verboten. Mystisch. Actionreich. Emotional. & der ganz besondere New Orleans Charme.

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Weihnachten in New Orleans

»Scheiß Weihnachten.« Genervt reiße ich die Tür zu meiner Hütte im Bayou auf und stehe mitten im Christmas-Alptraum. Überall baumeln bunte Kugeln und Girlanden. Ich hasse Weihnachten. »Rune, du Grinch. Hast du endlich die Lichterkette angebracht?« Lola kommt mit einem breiten Lächeln auf mich zu. Dabei schwingt der Zipfel ihrer Weihnachtsmannmütze von links nach rechts. Sie bleibt direkt vor mir stehen und legt ihre Arme um meinen Nacken. Sofort umgibt mich ein Duft nach Vanille und Zimt, dringt in meine Nase und setzt sich dort fest. Lola klimpert mit den Augen und mein verbissener Geschichtsausdruck weicht einem sanften Grinsen. Wenn sie bei mir ist, spielt alles andere keine Rolle mehr. Selbst diese verhasste Zeit rückt in den Hintergrund. Mit ihr würde ich auf Santas verdammten Schlitten über New Orleans fliegen. »Ich verstehe nicht, warum die Hütte leuchten muss, dass selbst die NASA sie aus dem All erkennt«, brumme ich, wie der Weihnachtsmuffel, der ich bin und lege meine Hände auf ihren Po.

»Weil Weihnachten nun mal so ist und ich es liebe.« Lola strahlt über das ganze Gesicht und auf ihrer Nasenspitze klebt Mehl, was ich sonst nur von den Nutten aus dem Desire kenne, wenn sie sich das Koks durch die Nase ballern. Ihre Lippen berühren hauchzart meine und ich spüre ihren warmen Atem, als sie nah an meinem Mund flüstert: »Hilfst du mir?«

Meine Antwort wartet sie nicht ab, gibt mir einen viel zu flüchtigen Kuss und geht mit schwingenden Hüften zu dem Baum, den ich heute Morgen schlagen musste. Ihr kleiner, runder Hintern sieht in den hautengen Jeans aus, wie meine ganz persönliche Weihnachtskugel. Ja, genauso stelle ich mir Weihnachten vor. Nur sie und ich. Nackt.

Sie dreht sich zu mir um und erwischt mich beim Starren. Mit einem niedlichen Grinsen deutet sie auf den Weihnachtsbaum, den sie heute Nachmittag mit roten Schleifen, Bändern und anderem Kram geschmückt hat. »Kannst du mir helfen, die Spitze draufzusetzen?«

Das lasse ich mir nicht zweimal sagen. Meine Hände umschließen ihre Taille schneller, als sie Luft holen kann. Sie quietscht, als ich sie hochhebe und steckt den Stern auf die Spitze. Langsam lasse ich sie an meinem Körper hinunterrutschen, so dass sie meine Spitze spürt.

»Rune, wir haben keine Zeit, die Gäste kommen gleich.« Sie windet sich lachend aus meiner Umarmung und geht zurück in die Küche. Doch so schnell lasse ich sie nicht entkommen. Ich gehe ihr hinterher, stelle mich dicht hinter sie und stütze meine Arme links und rechts neben sie auf die Arbeitsplatte. Sie erstarrt, als ich mich gegen sie drücke und ihren Hals küsse. Durch ihre zarte Haut spüre ich ihren Puls. Ihr Herz schlägt genauso schnell wie meins. »Rune«, haucht sie und klingt gar nicht mehr so überzeugt wie vor ein paar Sekunden. Ich habe sie genau dort, wo ich sie haben will, drehe sie zu mir und setze sie auf die Küchenzeile. Das Mehl stobt auf, weil ich sie in die Zutaten der Cookies setze. Bevor sie protestieren kann, erobere ich mir meinen Platz zwischen ihren Schenkeln. Sie legt ihre Beine um meine Hüfte und presst mich näher an ihren Körper. Unsere Lippen finden sich und ihr Mund öffnet sich einladend für mich. Wir werden gieriger. Ihre kleinen Hände finden den Weg unter mein Shirt, dass sie fordernd nach oben schiebt. Ganz Gentleman helfe ich ihr und ziehe es mir über den Kopf. Sie seufzt in meinen Mund, als ich sie wieder küsse und ihre Zunge in mich eintaucht.

Die Tür springt auf und Lola reißt den Kopf herum, was mich nur frustriert stöhnen lässt.

»Last Christmas I gave you my heart but the very next …« Der grauenhafte Gesang bricht ab. »Ähh, störe ich etwa?«.

»Ja«, antworte ich knapp. Doch Lola sieht das anscheinend anders. »Nein, gar nicht.«

Mein Kopf sinkt auf ihre Schulter. »Das holen wir nach«, flüstert sie mir leise ins Ohr, was mich veranlasst, ihr in den Hals zu beißen. »Ich kann auch wieder gehen«, beschwert sich Desh und sieht unsicher zur Tür. »Quatsch, komm rein.« Lola schiebt mich beiseite und hüpft von der Küchenzeile, um meinen besten Freund mit einer Umarmung zu begrüßen. »Wir freuen uns, dass du hier bist.«

»Dann sag das mal Runes Gesicht. Der sieht aus, als würde er gleich explodieren.«

Lola kommt zurück in die Küche und piekst mir in die Seite. »Nein, du kennst ihn doch. Er sieht immer so aus.«

»Sehr gut. Ich wäre sowieso nicht wieder gegangen.« Desh nimmt sich die Rüschenschürze vom Haken, legt sie sich um und dreht mir seinen Rücken zu. »Kannst du sie mir zubinden, Rune-Baby?«

»Nicht dein Ernst!« Verschmitzt schaut er mich über seine Schulter an und mit einem mürrischen Stöhnen tue ich ihm den Gefallen. Auf dem Weg zu Lola krempelt er sich voller Tatendrang die Ärmel hoch. »Geh mal zur Seite, das ist Männersache.« Mit kräftigen Bewegungen beginnt er den Teig zu kneten.

Wenn ich die beiden so beobachte, könnte man meinen, dass nicht ich der Mann in Lolas Leben bin, sondern der Depp neben ihr. Auf der Herdplatte dampft der Topf mit dem Punsch. Ich hole eine Flasche Jack Daniels aus dem Schrank und weil die beiden mit ihren Vorbereitungen beschäftigt sind, bekommen sie nicht mit, dass ich dem Gesöff ein paar Promille hinzufüge. Anders ist dieser Abend nicht zu ertragen. Lässig lehne ich mich gegen die Wand, genieße das Gefühl, wie der Punsch meine Sinne benebelt und kann nur verwundert und leicht genervt den Kopf schütteln. Deshs Anblick, wie er den Teig knetet und dabei diese lächerliche Schürze trägt, lässt mich die Frage stellen, wo dieser Kerl seine gottverdammten Eier gelassen hat. »Rune-Baby, hilf endlich mit und steh nicht nur sinnlos rum.« Ich kann Desh einfach nicht ernst nehmen, als er sich zu mir herum dreht und strahlt wie ein Kind, dem man eine Zuckerstange entgegenstreckt. »Ach lass mal.« Denn mal ehrlich, ich wäre keine besonders große Hilfe. »Lass ihn, er wird beim Verzieren helfen. Davor kann er sich nicht drücken.« Meine Augenbrauen wandern hoch in die Stirn. »Ihr macht das schon, Mädels.« Lola lacht, als sie zu mir sieht. »O nein, so schnell kommst du aus der Nummer nicht raus. Wir sollen hier die ganze Arbeit machen und du futterst dann die Plätzchen weg? Missy und Carlos kommen gleich.«

»Gibt mir noch fünf Minuten.« Ich muss an die frische Luft. Kurz für mich sein und durchatmen. Dieses ganze Weihnachtsspektakel ist zu viel für mich. Viel lieber wäre ich mit Lola allein in meiner Hütte, denn mehr brauche ich nicht. Ich zünde mir eine Kippe an und inhaliere tief, als sich hinter mir die Tür öffnet.

»Alles in Ordnung?« Desh stellt sich neben mich. »Ich sage es nur ungern, aber du fehlst mir, Mann.« Kurz herrscht Stille, als hätte jemand auf Pause gedrückt. Er antwortet leise, aber ich verstehe jedes Wort. »Ich bin immer da. Du musst nur mal die Finger von deiner Frau lassen.«

»Ich bin ein richtiges Weichei geworden, oder?«

»Nein, du hast nur einen Grund gefunden, für den es sich lohnt, auch mal Schwäche zuzulassen. Und das steht dir verdammt gut, Mann.«

Ich spüre Deshs warmen Blick auf mir, aber ich schaue weiterhin stur auf den sumpfigen Bayou. So viel hat sich verändert. Alles ist ruhig. Aber ich weiß, irgendeine Scheiße kommt immer. Deshalb fällt es mir schwer, diesen Frieden zu genießen.

»Rune-Baby?«

»Was?«

»Schau nach oben.« Desh wackelt mit den Augenbrauen und ich folge seinem Blick. »Wir stehen unter einem Mistelzweig.«

»Und jetzt?«

Er spitzt die Lippen und ich verziehe angewidert mein Gesicht. »Verschwinde.«

»Nicht doch. Du liebst mich doch auch.« Seine Hände legen sich fest auf meinen Hinterkopf und ziehen mich näher zu sich. Ich wehre mich, aber Desh ist schneller und presst seine feuchten Lippen auf meine. »Frohe Weihnachten«, flüstert er.

»Wenn du nicht sofort deine Wichsgriffel von mir nimmst, schneide ich sie dir mit der Geflügelschere ab.«

»Aww, ihr zwei seid so süß.« Lola kommt mit ausgestreckten Armen auf uns zu. Ich weiß nicht, wie lange wir so stehen, aber es fühlt sich gut an. Es ist Familie.

Desh rümpft die Nase. »Riecht ihr das?«

»Oh nein, die Plätzchen.« Lola stürzt ins Haus und Desh ist verschwunden.

Ich reiße die Augen auf. Der Geruch von verbrannten Keksen dringt mir in die Nase und Lolas fluchende Worte schallen durch die Hütte. Es war ein fucking Traum. Verschlafen reibe ich mir über mein Gesicht und kann Deshs feuchte Lippen auf meinen noch spüren. Na warte, irgendwann räche ich mich für die Knutscherei.

Ende

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