Türchen 18

Heute machen wir eine kleine Ausnahme im SP-Adventskalender, es ist eben der 4. Advent.

Die Ausnahme? Die Autorin veröffentlicht zwar hauptsächlich im Selfpublishing, aber das Buch hinter Türchen 18 wurde von einem kleinen Verlag veröffentlicht.

Trotzdem wollte ich euch die Autorin und auch das tolle Buch nicht vorenthalten:

Witch of Devishland: Er kann dich finden

Band 1 – Lara Kalenborn

Die Wurzelhexe Ari wird von einem berühmten Hexencoven als Arenakämpferin in die Hauptstadt berufen.

Doch anstatt endlich Anschluss zu finden, gerät sie in den Bann des düsteren Zauberkriegers Nero, der ihr ganz neue Dimensionen ihrer Hexenlust offenbart.

Nach einem Zerwürfnis glaubt Ari, diesen Mann niemals wiederzusehen, doch dann wird er ihr als Erster Offizier des Covens vorgestellt, dem sie um jeden Preis angehören möchte …

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Hexe unterm Mistelzweig

Nero

Der letzte Ort, an dem ich meine Frau suche, ist der Thronsaal.
Zu meiner Erleichterung fällt mein Blick darin auf ein schimmernd grünes Zauberseil, das – sich windend – in die Höhe wächst. Ein kleiner Zweig ist in die Spitze des Zauberseils gewickelt und wird so nun bis zu einem Dachbalken hinaufgetragen.

Plötzlich wieder entspannt, weil ich Ari endlich gefunden habe, lehne ich mich an den Türrahmen und beobachte sie, wie sie mit konzentriertem Gesichtsausdruck ihr Zauberseil, das eigentlich eine Wurzel ist, dirigiert. Nach einigen Minuten, in denen sich die Falte zwischen ihre dunklen Augenbrauen vertieft hat, gelingt es ihr schließlich. Ein Lächeln stiehlt sich auf ihre geschwungenen Lippen, als der Ast an einem Band vom Balken herunterbaumelt.

Kaum ist sie fertig, mache ich mit einem Räuspern auf mich aufmerksam.

Nun sucht ihr Blick nach mir und als er mich findet, steigt diese Röte in ihre Wangen, deren Entdeckung wie ein elektrisierendes Prickeln durch meinen ganzen Körper zischt. Meine Frau freut sich, mich zu sehen und das berührt mich auf einer Ebene, die all den Krieg und die Intrigen, die wir gemeinsam überstanden haben, immer wieder unwichtig erscheinen lässt.

Ich muss es nicht aussprechen, Ari spürt meinen Wunsch anscheinend schon, denn nun läuft sie los, lässt ihr Zauberseil in ihrer Brust verschwinden und hüllt mich bei einer stürmischen Umarmung in ihren zarten Duft nach Lust und Liebe ein.

„Hast du mich beobachtet?“, fragt sie atemlos und sieht mich von unten herauf neugierig an.

Ich schiebe eine Hand in ihr offenes rotbraunes Haar. „O ja“, wispere ich und nähere mich ihrem Mund für einen Kuss.

Doch Ari weicht mir aus. Das gefällt meinem Feuer gar nicht und so schießt es in kleinen Flammenstößen durch mein Blut.

„Warte“, flüstert sie. „Weißt du, was ein Mistelzweig ist?“ Verschmitzt lächelt sie nun und deutet zu dem kleinen, von ihr drapierten Ästchen hinauf.
„Nein“, gebe ich zurück. „Aber wenn er uns vom Küssen abhält, dann macht er gleich Bekanntschaft mit meinem Feuer.“

Amüsiert schnauft Ari. „Nicht nötig. Ich habe von Ländern gehört, da ist es Tradition sich zu küssen, wann immer man unter einem Mistelzweig steht.“
Kurzerhand beuge ich mich tiefer, lege einen Arm in ihre Kniekehlen, den anderen an ihren Rücken und schon trage ich sie in Windeseile zu dem Ast hinüber. Darunter stelle ich sie ab und grinse. „So? Küsst du mich jetzt?“

Aris Augen funkeln. „Ich habe Nalian und Irides gebeten, überall im Schloss Zweige aufzuhängen.“

„Das wird der schönste Winter meines Lebens.“

„Du hast ihn dir verdient, mein König.“ Ihre Hand wandert an meinem Bauch hinauf bis zu meiner Brust. Dort verschlingen sich ihre Finger in meinem Hemd. Schließlich verspüre ich ein energisches Ziehen, sodass ich mich leise lachend zu ihr herunterbeuge und endlich ihre verführerischen Lippen an meinen spüre.

Ari küsst mich innig und ohne Scheu. Als hätte sie mich verzaubert, schießt mir die Lust sofort in die Lenden und meine Hände machen sich selbstständig. Sie gleiten über ihren Rücken hinab bis zu ihrem rundlichen Po, in dessen Fleisch meine Finger sich lustvoll vergraben können.

Leise stöhnt meine Frau an meinem Mund auf und entfesselt mich. „Eigentlich wollte ich dich fragen, ob du Hunger hast, Geliebte“, flüstere ich ihr zu. „Aber jetzt werden wir erst einmal nachsehen, ob über unserem Bett auch ein solcher Mistelzweig hängt.“

Ari holt erschrocken Luft, als meine Hand in ihren Nacken fährt, ich sie schwungvoll herumdrehe und unerbittlich aus dem Thronsaal schiebe.

Einmal schaut sie trotz meines festen Griffes zu mir zurück und in ihren schimmernden Augen sehe ich, dass sie auf jeden Fall daran gedacht hat, ein Ästchen in unserem Schlafzimmer zu drapieren.

Diese schlaue Wurzelhexe.

Meine schlaue Wurzelhexe.

Ende

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