Türchen 17

Hinter dem heutigen Türchen wird es wieder richtig dystopisch und ich bin schon von Anfang an super hibbelig auf diese Story:

Maeve – Sand und Stein

Band 1 der dystopischen Tetralogie von Kio Moonfleur

1.1.4.MD.LC.

Im Auge ist mein Name nur eine Aneinanderreihung von Zahlen und Buchstaben.

Als Maeve der Geheimorganisation „Das Auge“ beitritt, welche die Menschheit vor Angriffen durch Außerirdische schützt, glaubt sie, endlich das Rätsel um das Verschwinden ihrer Mutter lösen zu können. Denn dass der Stein, den sie ihr hinterlassen hat, angeblich ausgerechnet aus außerirdischer Materie besteht, kann kein Zufall sein.

Doch Maeve hat nicht mit den strengen Hierarchien im Auge gerechnet – und auch nicht, dass ihr Ausbilder Lorcan ungeahnte Gefühle in ihr weckt, die sie beide in Gefahr bringen können. Während Maeves Suche nach ihrer Mutter voranschreitet, breiten sich ebenso ihre Zweifel an der Organisation aus. Doch was, wenn einige Geheimnisse unter Verschluss bleiben sollten, weil es zu gefährlich wäre, sie auszusprechen?

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Weihnachten im Auge

Die Eingangshalle liegt still und dunkel vor mir. Lediglich die Notbeleuchtung lässt mich abzweigende Gänge erkennen.

„Hallo?“, rufe ich zaghaft.

Die Wände werfen mein Echo zurück, doch eine Antwort bekomme ich nicht. Wo sind nur die anderen?

Meine Schritte hallen unheilvoll von den Wänden wider, als ich Richtung Moca-Station laufe. Plötzlich werde ich von hinten gepackt und schreie los. Erst als sich Giulias Locken in mein Gesichtsfeld schieben, verstumme ich. Jetzt nehme ich auch das vielstimmige Lachen meiner Freunde wahr. Isaac lässt mich los und nacheinander begrüße ich sie.

„Es ist echt abgefahren, allein im Auge“, sagt Isaac und meint damit das Hauptgebäude der Geheimorganisation, bei der wir unsere Ausbildung zu Kämpfern absolvieren.

„Ihr seid nicht allein“, ertönt eine dunkle Stimme, die mir eine Gänsehaut über die Arme jagt.

Ich drehe mich um und blicke Dios in die Augen. Er ist einer der Ranghöchsten, während wir in der Hierarchie ganz unten stehen.

„Ihr habt keine Befugnis, hier zu sein. Warum seid ihr es dennoch?“ Der Reihe nach sieht Dios uns an.

Marc meldet sich sofort zu Wort. „Das entspricht nicht der Wahrheit. In unseren Verträgen werden freie Wochenenden und Urlaub benannt, jedoch mit keinem Satz erwähnt, dass wir uns währenddessen nicht im Hauptgebäude aufhalten dürfen. Dementsprechend liegt es in unserer Entscheidung, wo wir Weihnachten verbringen.“

„Und da entscheidet ihr euch fürs Auge?“, fragt Dios skeptisch.

„Das Auge ist nur unser Treffpunkt“, schaltet sich Finn ein. „Unser Ziel ist die Sahara.“

Dios mustert uns schweigend und sagt schließlich: „Dafür braucht ihr Sand.“

Aus meiner Hosentasche hole ich eine Handvoll Sand heraus. Den hat mir Lorcan gegeben und ich weiß, dass dieser uns zusammen mit der außerirdischen Materie mitten in die Sahara transportieren wird.

Dios nickt mir zu und wendet sich ab. Fassungslos starre ich ihm hinterher. Es gibt keine Bestrafung? Das passt gar nicht zu Dios. Aber vielleicht ist das seine Art der Barmherzigkeit zu Weihnachten.

Meine Freunde scharen sich um mich und Finn reicht mir eine Reisekugel. Ich fülle den Sand hinein und augenblicklich spüre ich das bekannte Ziehen und Zerren im gesamten Körper.

Im nächsten Moment erstreckt sich der sternenbehangene Himmel über uns, während unsere Füße beinahe im Sand versinken. Hier draußen ist nichts – keine Häuser, keine Tiere, keine anderen Menschen. Wir lassen die Weite über und um uns auf uns wirken. Finn streckt mir seine Hand entgegen, die ich in meine nehme. Anschließend winke ich Giulia zu mir, die meine andere Hand ergreift. Schließlich stehen wir im Kreis und halten uns fest. Fünf junge Menschen von drei Kontinenten und trotzdem vereint. In diesem Moment habe ich das Gefühl, dass nichts auf dieser Welt an unserer Freundschaft rütteln kann. In einem Jahr sind mir meine Teamgefährten so sehr ans Herz gewachsen, dass ich sie nie wieder eintauschen möchte. Ich schließe meine Augen und spüre, wie sich das Glück in meinem Inneren immer weiter ausbreitet und eine wohlige Wärme hinterlässt. Diesen friedvollen Augenblick werde ich immer im Herzen tragen.

Ende

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